Mit dem Höhenleitwerk habe ich angefangen. Das war leider schon „gebaut“ und mit irgend einem grusligen Zeug lackiert. Alles sehr schwer und auch nicht wirklich schön. Hatte wohl auch der Erbauer erkannt und einen weiteren Versuch gemacht. Sehr viel leichter, aber ebenso unschön.
Ich habe die schwere Variante abgeschliffen und einigermaßen in Form gebracht. Das Ruder ist mit E41 angeklebt.
Ein besonderer Leckerbissen waren die Flächenhälften. An einer war bereits eine kreisrunde Ausnahme für einen Kunststoff-Servolock – das ganze fast so groß, wie die Flächentiefe. Und der Lock stand dazu noch in der Höhe deutlich über. Das habe ich dann alles wieder rückgängig gemacht und selbstgefräste Servohalter eingeklebt. Sieht besser aus, ist viel leichter und funktional. Die Abdeckung ist aus 2-Lagen-GFK-Gewebe.
Die originalen Plastik-Ruderhörner habe ich durch selbstgefräste CFK-Teile ersetzt.
Aus Gewichtsgründen habe ich mich gegen klassische Bügelfolie und für ein Bekleben mit Oracal 651 entschieden. Das Design ist von der Carrera Sagitta abgeguckt und besteht ebenfalls aus Oracal 651.
Richtig doof: Das Elastosil hält mal so gar nicht auf dem Oracal. Die Querruder habe ich nach mehreren erfolglosen Versuchen althergebracht mit Tesafilm anscharniert.
Leider war auch der Rumpf bereits „angebaut“: Vorne war recht lieblos die original vorgesehene RC-Platte eingeharzt. Glücklicherweise wurde offenbar vor dem Verkleben nichts angeschliffen und das Entfernen der Klebewurscht klappte problemlos – das Zeug platzte einfach weg. Ich hab‘ dann eigene Brettchen gemalt und gefräst.
Anstelle der mit gekauften und bereits eingebauten Graupner 4041 Standard-Servos habe ich sehr viel leichtere (und bessere) KST X12 verbaut.
Auf dem Bild fehlt noch die Halterung für den Antriebsakku – den mache ich erst, wenn es an’s Auswiegen geht.
Ein ganz großer Spaß war die Reparatur der Haube. Der Erbauer hatte sich hier wohl recht viel Mühe gegeben und alles schön zusammengebaut und lackiert. Leider passte jedoch dieses hübsche Ding so garnicht auf den Rumpf – überall stand die Haube mehr oder weniger über und zwischen Rahmen und Rumpf war an manchen Stellen >2mm Spalt. Und schwer war das Teil dazu auch noch.
Es hat mich einen Abend gekostet, das Haubenglas vom Holz, dem Klebstoff und auch der Farbe zu befreien. Im zweiten Schritt habe ich dann einen Rahmen aus Glas und CFK-Rowings gefummelt und die alte (zu klein zugeschnittene) Haube wieder drauf gebabbst. Im zweiten Gang dann noch 2x mit eingedicktem Harz aufgefüllt…für all das ging fast eine Woche Abendarbeit drauf. Wie man auf dem Bild oben sieht, hat sich’s jedoch gelohnt – es passt wieder einigermaßen (der Rahmen ist auf dem Bild noch unlackiert, dass ist nur die Grundierung ;-))
Apropos Lackieren: Der Rumpf war schon ziemlich pissgelb und musste auf jedem Fall lackiert werden. Habe ich im Garten gemacht, ist dafür ganz gut geworden – keine einzige Fliege oder andere Verunreinigung drin.
Den Spinner habe ich passend zur Rumpfkontur kurz im CAD gemalt und mit PA12 ausgedruckt. Das Zeugs läßt sich sehr schön drucken, sowie auch schleifen und lackieren. Das Mittelteil ist Standard Reisenauer.
Nachdem ich eh schon in Sachen Motor experimentiere, habe ich dann anstelle der üblichen RFM eine Falcon-Latte verbaut. Wie sich herausgestellt hat, eine gute Wahl. Die Steigleistung des Antriebs ist nicht der riesen Brüller, aber mit 16m/s soweit ok.
Apropos: Der (völlig unspektakuläre) Erstflug fand dann am Haushügel im Juni 2024 statt.