Reparatur A-10 Warthog


Nach dem verschusselten Erstflug am 03.07.2021 gab’s ein neues Puzzle zum Spielen.

Die Beschaffung eines neuen Rumpfes hatte ich kurzzeitig auch in Erwägung gezogen, war mir dann aber mit knapp 2.800 USD (alleine die Fracht betrug 1.000 USD) für eine unlackierte Version doch zu teuer. Davon abgesehen hätte ich mindestens 12 Wochen auf die Lieferung warten müssen.

Also Puzzeln.

Im ersten Schritt sortieren…und hoffen, dass nichts in der Wiese liegen geblieben ist.

Zunächst habe ich die vermeintlichen Verursacher aus den Gondeln ausgebaut. Bei erneuter Betrachtung der selbst gefrickelten Rohre wurde dann auch recht schnell offenbar, dass es so nicht gehen kann. Ich wollte eben unbeding die Turbinen ganz nach vorne und zentrisch in den Gondeln platzieren. Doofe Idee…danach ist man immer schlauer 🙂

Mit Unterstützung aus dem Forum habe ich dann nochmals einen daher konstruiert und neue Rohre gemalt. Dieses Mal lasse ich beim Braten aber den Profi dran und habe die Umsetzung in Auftrag gegeben.

Dann ging’s an die Zelle. Das Heften der Teile ist aufgrund der doch recht dünnen Rumpfwand recht schwierig. Und meist landete vom Sekundenkleber sehr viel mehr an den Fingern, als an den Teilen.

Nach dem Heften kamen in den Ecken zunächst zusätzliche CFK-Bänder – im Anschluß daran dann vollflächig 80g GFK-Gewebe.

Da die RC-Platten keinen Schaden genommen hatten, wollte ich in Sachen Spanten/Innenausbau alles exakt wie vorher machen. Dankenswerterweise bekam ich von Skymaster DXF Daten der Hauptspanten und konnte so mit etwas Anpassen relativ rasch neue Innereien fräsen.

Damit ist funktionell soweit wieder alles hergestellt. Es fehlt noch die Kabinenhaube aus China, die hoffentlich auch bald eintrudelt. Bereits angekommen sind die neuen Schubrohre aus Österreich (Modellbau Bernreiter). Erstklassige Arbeit, die Lorenz da abgeliefert hat – fast zu schade, um so versteckt eingebaut zu werden.

Vor dem Einbau geht’s nun aber erstmal ans Finish. Zwei Probleme sind da zu lösen: Wie bekomme ich die Struktur mit Platten und Nieten einigermaßen abgebildet und wo/wie bekomme ich die passende Farbe her?

Nach einem Besuch beim Lackierer meines Vertrauens habe ich nun mal drei Grundfarben da, die schon ganz gut passen. Ich hoffe, ich mit Mischen noch etwas besser hin komme.

Zunächst mal Spritzspachtel drauf.

Das Mischen der Farben hat etwas gedauert, ging aber letztlich sehr viel schneller als gedacht und erwartet. Und das Ergebnis ist aus meiner Sicht ganz ok. Der stumpfmatte Effekt kommt dann zum Schluß durch entsprechenden Klarlack.

Ich habe zunächst nur kleine Mengen angemischt und immer wieder direkt am Rumpf aufgemalt. Nachdem alles gepasst hat, habe ich dann eine größere Menge für’s lackieren gebastelt.

Apropos Klarlack…Nach mehreren durchweg erfolglosen Versuchen, mit dem Schneideplotter ansehnliche Lackierschablonen zu erstellen, bin ich auf Nassschiebebilder geschwenkt. Die ersten Versuche sind auch recht vielversprechend, das geht aber noch besser.

Dann kam der große Moment: Anmalen 🙂 Zunächst mit dem hellen Farbton…

Und dann gleich nach dem Abtrocknen mit dem mittleren Braunton. Hierfür habe ich die kleinere Pistole genommen, um freihand ohne Schablone arbeiten zu können.

Der dunkle Braunton bedeckt auch die Rumpfunterseite. Der kam deshalb aus Handlinggründen erst nach dem Durcktrocknen drauf.

Nach dem Bearbeiten mit Schleifflies und einem ersten Weathering-Durchgang kamen die Kleber drauf. Ich verwende Skullpaper, das funktioniert prima. Mit etwas Weichmacher legt sich die Material sehr gut an der Silbereffekt hält sich in Grenzen. Die Kleber als solche sind nicht 100% scale – auch nicht deren Position auf dem Modell.

Die Markierungen auf den Klappen für die Luftbetankung wie auch das angedeutete „Warzenschein-Gesicht“ habe ich klassisch mit der Airbrush lackiert. Das Erstellen der Schablonen war dabei der aufwändigste Teil der Arbeit. Die Grafik habe ich mit DraftSight Enterprise erstellt und dann mit SignCut auf dem Schneideplotter ausgeschnitten.

Nach dem Lackieren der Zähnchen kamen dann die letzten Kleber drauf.

Vor dem Spritzen des Klarlacks hatte ich etwas Bammel…ist dann aber schlussendlich ganz ansehlich geworden.

Etwas frustrierend ist die Tatsache, dass der dunkle Braunton tatsächlich etwas zu dunkel geworden ist. Ich vermute, ich habe es beim „Altern“ etwas zu gut gemeint.

Weiter geht’s mit dem Einbau der Komponenten – zuerst kommen die Antriebe wieder rein. Dazu mussten die bisherigen Halterungen (Holzfrästeile) raus und neue rein. Die aktuellen Halterungen sind nun an der 12.00 Uhr- und 6.00 Uhr-Position eingeklebt – und nicht mehr „schräg“. Das erleichtert die Positionierung des Schubrohrs und der Turbine sehr.

Die Schubachse dürfte nun etwa 5 bis 6° (bezogen auf die Rumpflängsachse) nach oben zeigen.

Die Turbine sitzt nun jedoch leider nicht mehr zentrisch in der Gondel. Sieht ein bisschen doof aus, wenn man von vorne rein schaut. Da wäre nun das hübsche Turbo Fan Kit von Skymaster nett. Das würde aber leider nicht passen, weil die Turbine (wegen Schwerpunkt gewollt) zu weit vorne sitzt.

Nicht scale-like, aber praktisch: Etwas Kaninchen-Stall-Gitter davor 🙂 Also nochmals die Fräse und den 3D Drucker angeworfen, ein bisschen Farbe drauf, und…

Während der Wartezeit auf die Kabinenhaube habe ich die RC-Komponenten wieder eingebaut. Ohne Haube kommt man ja auch viel besser „vorne rein“ 😉

Gut ist, dass ich jetzt ein paar Sachen ändern kann. So habe ich die Pumpen dieses Mal auf eine Holzkonstruktion gesetzt – vorher waren sie am Rumpfboden mit gedrehten Aluteilen angeschraubt. Auch wurden die Servokabel nun ordentlich gelabelt.

Und da kam dann das Häublein aus China 🙂 Das Beschneiden ging recht einfach, ich konnte (fast) die Konturen der alten, beschädigten Version übernehmen.

Beim Harzen gibt’s bei mir leider öfters Kollateralschäden…dieses Mal habe ich deshalb in weiser Voraussicht den inneren (faulen) Schweinehund überwunden und abgeklebt. Nach etwas Bedenkzeit habe ich mich dann auch an das Verkleben gewagt.

Während das Harz trocknet, habe ich das Cockpit aus dem Regal geholt. Aus Gewichtsgründen hatte ich ursprünglich nicht vor, es zu verbauen…aber ich probier’s jetzt einfach mal aus. Nach dem ersten groben Zuschnitt und diversen chirurgischen Eingriffen am Pilot sieht’s beim ersten Platznehmen gar nicht so schlecht aus.

Nach zig mal Cockpit rein und raus wusste ich dann auch wieder, warum ich Geisterflugzeuge bevorzuge 😉 Egal…in dem Fall sitzt nun alles, wackelt und hat Luft.

Apropos Luft: Um so öfter ich auf meine Kaninchenstall-Lösung schauen muss, umso weniger gefällt sie mir. Also nochmal gemalt, gedruckt und lackiert. Sieht – so finde ich – besser aus und ist sogar leichter.

Nachdem alles wieder drin und verkabelt ist, geht’s auf die Schwerpunktwaage. Der CGWizzard meldet – wie zu erwarten – hecklastig. Allerdings nur ein wenig und von den ursprünglich 1.000g Blei müssen nun nur etwa 400g rein. Das hat auch Auswirkung auf das Gesamtgewicht: Trotz Reparatur bin ich nun knapp 200g leichter, als vorher. Klasse.

Dann bin ich jetzt auf den 2. Erstflugversuch gespannt…


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